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"Die Entdeckung der Langsamkeit" als menschenfreundliches Prinzip Sten Nadolny erzählt in seinem Roman, auf wahren Tatsachen beruhend, die Geschichte von John Franklin. Seit frühester Jugend will dieser zur See fahren, er hofft, daß sein größter Fehler dort weniger Beachtung findet: John ist langsam. Zeit findet für ihn in ganz anderen Maßstäben statt, er sieht die Welt mit anderen Augen, er kann dem Ball beim Fußballspiel nicht mit den Augen folgen, er sieht die Lippen und hört die Worte von Menschen, die ihn ansprechen, doch sie sind zu schnell.
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John verfolgt dafür die kleinsten Dinge, die seiner schnelleren Umwelt entgehen. Ob es die Schliere im Auge ist, die mit der Blickrichtung mitwandert oder die Ohrwindungen des Schülers in der Bank vor ihm. Schnelle Antworten sind nicht seine Stärke, er überlegt lange und spricht langsam, doch die
Antworten überzeugen. Insgeheim macht er Übungen, um schneller zu werden. Auf
Bäume klettern, rennen, sich anziehen, ein Leuchtfeuer als Punkt und nicht als Strich wahrzunehmen, das alles sind Dinge, die ihm schwer zu schaffen machen. Nadolny versteht es, den Leser in die Welt von John zu versetzen. Durch dessen |